Die Zeit der morgendlichen Weckrufe/Tagreveille

Weckrufe - Dies ist die Zeit in der es heißt: Wecker auf 4.30 Uhr stellen, ins „Dirndl“ oder in „d’Lederhose“ rein, Instrument „schnappen“ und sich zum Musikhaus zu begeben. Dies ist die viermalige Prozedur in den Monaten Mai und Juni, in welchen die Weckrufe der Musikkapelle Jainzen vollzogen werden.


Der traditionelle Weckruf beginnt um 05:30 beim Musikheim der TMK Jainzen in Kreutern und geht in Richtung ehemaliges Gasthaus „Hobl Tenne“ in die Ortschaft Jainzen. Bei jedem Haus wird mit der gesamten Trachtenmusikkapelle stehen geblieben und der Familie des Hauses ein Marsch gespielt. So führt der Weg der Musikkapelle Jainzen durch die gesamte Katastralgemeinde Jainzen und zurück zum Musikheim.

Alle weiteren 3 Weckrufe beginnen ebenfalls um 05:30 Uhr und werden mit einem kirchlichen Anlass verbunden. Beim Weckruf Oberkreutern (anlässlich Floriani), wird durch die Katastralgemeinde Haiden marschiert und endet beim Feuerwehrdepot der freiwilligen Feuerwehr Pfandl. Anschließend begleitet die Musikkapelle die Abordnung der Feuerwehr zur Kirche in Pfandl und gestaltet den festlichen Akt mit.

Beim dritten Weckruf wird durch das Gebiet Unterkreutern marschiert. Hier ist auch derselbe Ablauf wie bei den vorherigen Weckrufen und endet beim katholischen Pfarrheim in Pfandl. Dort werden die Erstkommunionkinder abgeholt und mit klingendem Spiel zur katholischen Kirche in Pfandl gebracht. In der Kirche wird dann der feierliche Aufzug für die Erstkommunikanten gespielt.

Beim vierten und letzten Weckruf der Trachtenmusikkapelle Jainzen führt der Weg durch die Wohnsiedlung in Pfandl. Dieser Weckruf endet mit der Fronleichnamsprozession in Pfandl.


Entstehung der Weckrufe

Durch die erschwerte finanzielle Situation in der Monarchie und den hohen Kostenanteil der Uniformen und Instrumente wurde „der Weckruf Jainzen“ im Jahre 1913 begonnen. Dabei spendete jeder Bürger nach einem Marsch der Musikkapelle Geld und so wurde dies zu einer der Haupteinnahmequelle um den laufenden Musikbetrieb erhalten zu können. Es war damit kein Problem mehr, Musikanten und später dann Musikantinnen in die Kapelle aufzunehmen. Selbst in Zeiten der beiden Weltkriege wurde der Weckruf so weit wie möglich aufrecht erhalten.

 

Quelle und weitere Informationen: http://www.ikes.eu/index.php/immaterielle-kulturgueter/weckrufe-mk-jainzen